Die meisten Familien, die sich für einen Hund entscheiden, wollen einen Welpen, denn kleine Hunde sind so süß und niedlich. Kaum jemand kann den großen Kulleraugen der Babyhunde widerstehen, aber wenn der Welpe dann im Hause ist, dann beginnen nicht selten die Probleme. Die ersten Monate mit dem kleinen Hund sind oft von Missverständnissen und auch von Missgeschicken geprägt und die meisten werden sehr schnell verstehen, dass die Welpen-Erziehung sehr viel Geduld und gute Nerven erfordert.
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Wenn Welpen die Welt entdecken
Welpen sind im Grunde wie kleine Kinder, sie sind schrecklich neugierig. Wie Kinder, so muss auch ein Welpe noch eine Menge lernen und da er lernwillig und auch lernfähig ist, sollte die Welpen-Erziehung ja nicht allzu schwer sein. Allerdings ist ein Welpe kein Roboter, der alles, was man ihm sagt, sofort in die Tat umsetzt, der alles perfekt kann und aufs Wort hört. Wie gut oder weniger gut die Welpen-Erziehung funktioniert, hängt immer vom Menschen ab. Ist der Mensch nicht konsequent genug, dann bleibt der Hund ein ungezogener Bursche oder er entwickelt sich zu einem Sonderling, der nicht sonderlich sozialisiert ist. Wird das Tier hingegen nur getadelt und vielleicht sogar schikaniert, dann wird der Hund sehr unglücklich durchs Leben gehen. Es kommt auf die richtige Mischung an, damit aus dem süßen Welpen ein Hund wird, der stolz und glücklich ist.
Durch Nachahmen zum Erfolg
Hunde sind soziale Tiere, die in Rudeln zusammenleben, wo die kleinen Hunde von den großen Hunden lernen. Bei der Welpen-Erziehung übernimmt der Mensch die Rolle des erwachsenen Hundes und das kann sich positiv auf den jungen Hund auswirken. So hilft die Lust am Nachahmen zum Beispiel dabei, Gehorsam zu lernen. Bleibt der Mensch beim Spaziergang stehen, dann bleibt auch der kleine, lernbegierige Hund automatisch stehen. Zusammen mit dem richtigen Kommando ist das eine der ersten wichtigen Benimm-Regeln. Das Gleiche gilt auch für das Kommando „Sitz“, denn auch hier ahmt der Hund den Menschen nach. Allerdings hat das Nachahmen auch negative Seiten, denn wenn es in der Nachbarschaft einen Hund gibt, der gerne und viel bellt, dann kann es passieren, dass der Welpe auch dieses Verhalten übernimmt.
Ganz wichtig bei der Welpen-Erziehung – die Belohnung
Die Belohnung kann die Lerneffekte unterstützen, aber sie sollte nie eine Selbstverständlichkeit werden. Ein Leckerli, wie zum Beispiel ein Hundekeks, steigt die Motivation des kleinen Hundes, aber er sollte verstehen, warum er belohnt wird. Wer seinen Hund den ganzen Tag über und zu jeder Gelegenheit mit kleinen Leckerbissen füttert, der sollte sich nicht wundern, wenn die Welpen-Erziehung nicht so klappt, wie gewünscht. Der Hund weiß dann nicht mehr, warum er ein Leckerli bekommt, und wird bei jeder Gelegenheit darauf warten, dass er etwas bekommt. Eine Belohnung muss aber nicht zwangsläufig etwas zu essen sein, auch ein Lob oder eine Streicheleinheit wird der Welpe als Belohnung annehmen. Natürlich darf auch das gesprochene Lob nicht fehlen, hier ist es wichtig, der Stimme einen hellen Klang zu geben, und Worte wie „Prima“ sollten mit einem langen „I“ wie „Priiiiiiiiiima“ ausgesprochen werden.
Sollen Welpen bestraft werden?
Junge Hunde sind oft übermütig und schießen dabei schnell über das Ziel hinaus, aber das sollte niemals ein Grund für eine harte Bestrafung sein. Wenn der Hund die Bestrafung körperlich spürt und wenn er Schmerzen hat, dann wird das Vertrauen zwischen dem Hund und dem Menschen unwiderruflich zerstört. Grundsätzlich gilt, wenn es eine Bestrafung gibt, dann sollte sie immer unmittelbar nach der „Straftat“ erfolgen, denn kommt sie verspätet, dann erfüllt sie ihren Sinn nicht mehr. Auch das Hochheben mit nur einem Griff ist falsch, besser ist ein Griff in das Nackenfell, um dem Hund zu demonstrieren, dass sein Verhalten falsch war.